Erde an Lars!

Über den Kurs

Sie träumen vor sich hin, hören nicht zu, schweifen schnell ab, sind unteraktiviert – Kinder mit ADS. Wenig bekannt ist die Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität (ADS), während die Aufmerksamkeitsstörung mit Hyperaktivität (ADHS) in aller Munde ist. Oft werden die beiden Entwicklungsstörungen als ein und dasselbe Phänomen gesehen. Dabei zeigt die neueste Forschung, dass ADHS und ADS zwei sehr verschiedene Störungsbilder sind.

In diesem neuen eintägigen Kurs erfahren wir von der pädiatrischen Neuropsychologin Barbara Ritter, was die beiden unterscheidet, und warum es so wichtig ist, die Kinder mit ADS für sich zu betrachten und die Therapie entsprechend auf sie abzustimmen.

Der Kurstag beginnt mit der Diagnostik von Aufmerksamkeitsstörungen nach ICD-10. Neuropsychologische Studien, bildgebende Untersuchungen wie das funktionelle MRT und Fallbeispiele aus der Praxis veranschaulichen die aktuellsten wissenschaftlichen Befunde. Dieser erste theoretische Teil fragt danach, was im Gehirn von ADS-Kindern geschieht, welche Faktoren bedingen, ob sie sich gut oder weniger gut entwickeln oder ob sie Komorbiditäten wie Lernstörungen, Ängstlichkeit oder Depressivität entwickeln.

Ganz praktisch geht es dann am Nachmittag um Trainings- und Therapiemöglichkeiten bei Kindern mit ADS sowohl in der Therapie als auch zuhause. Welche Funktionen sollen trainiert werden und wie? Welche Massnahmen helfen im Unterricht oder bei den Hausaufgaben? Was sind hilfreiche Tipps für die Eltern? Inputreferate, Gruppenarbeiten, Diskussion, Fallbeispiele und Konzentrationsübungen wechseln einander ab und laden die Anwesenden zur aktiven Teilnahme ein.